Nach seinen ersten Erfahrungen als Grafiker am Französischen Institut in Kisangani zieht Barly Baruti nach Kinshasa und zeichnet als Autodidakt für Produktwerbungen. 1984 gewann er eine Künstlerresidenz in den Studios Hergé in Brüssel, wo er unter anderem mit Bob De Moor arbeitet und sich sein Zeichenstil der „klaren Linie“ ausbildet. 1987 publizierte er den Comic “La voiture c’est l’avenir” für Afrique Edition. Seine Tätigkeit als Szenograf für den bekannten Film “La vie est belle“ über den populären kongolesischen Musiker Papa Wemba inspirierte ihn später zu dem Comic „Papa Wemba: Viva la musica!“.
1992 emigrierte er nach Belgien und arbeitet in den folgenden Jahren an mehreren Koproduktionen. 1998 erschien seine berühmte kongolesische Triologie „Eva K.“ in Zusammenarbeit mit dem Szenaristen Frank Giroud. Hier modifizierte sich sein Stil hin zu mehr Realitätsnähe, der seine weiteren Arbeiten und insbesondere seine kürzlich bei Glénat erschienenen Koproduktionen „Madame Livingstone“ (2014) und „Le Singe Jaune“ (2018) prägte. Aktuell engagiert sich Barly Baruti für die junge kongolesische Comic-Künstlergeneration, unter anderem durch die Gründung von A.C.R.I.A. (Atelier de Création, de Recherche et de Initiation à l’Art) in Kinshasa sowie die Organisation des afrikanischen Comic-Festivals SABDAM, das zuletzt 2019 in Kinshasa stattfand.